In Österreich gibt es rund 5.500 Wasserversorgungsunternehmen, zwei Drittel davon sind kleine Betriebe, die weniger als 100 Kubikmeter pro Tag zur Verfügung stellen. Durch die von der EU geplanten Neuerungen der Trinkwasserrichtlinie kommen massive Änderungen auf die heimische Trinkwasserwirtschaft zu. So müsste hier mit einem unverhältnismäßig höheren Aufwand durch eine gesteigerte Anzahl an Kontrollen gerechnet werden, vor allem für die 3.600 kleinen Wasserversorger würde das eine enorme Kostenerhöhung bedeuten. Lukas Mandl, EU-Abgeordneter, nimmt diese geplanten Änderungen nicht so einfach hin:
„Diese Richtlinie, die von der Kommission neu vorgeschlagen wird, beruht auf einer europäischen Bürgerinitiative, die von 1,6 Millionen Europäerinnen und Europäern unterschrieben worden ist und versucht einige Probleme zu adressieren, die es aber in Österreich gar nicht gibt. Und das ist mein wichtigster Punkt: Wir brauchen in Österreich nicht teure Lösungen für Probleme, die wir gar nicht haben. Ganz konkret geht es darum, dass die Kontrollen der Trinkwasserqualität verzehnfacht werden sollen für österreichische Verhältnisse. Von jährlich einer Kontrolle in einer der 5000 Wasserversorgungsstellen, die es in Österreich gibt, soll es in Zukunft zu zehn Kontrollen kommen, was zu einer Verzehnfachung der Kosten führen würde. Und diese Kosten würden durchschlagen bei der Endverbraucherin, beim Endverbraucher, bei den einzelnen Bürgerinnen und Bürgern, beim Haushalt - und das ist etwas, das wir nicht akzeptieren können und wollen.“
Laut einer von der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) beauftragten Studie der Universität für Bodenkultur Wien, würden somit die Untersuchungskosten bei kleinen Wasserversorgern von derzeit 250 Euro auf rund 18...