Gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre fällt die Getreideernte 2018 um 12 Prozent niedriger aus. Grund für den Rückgang im Ernteertrag sind die schwierigen Witterungsbedingungen, mit welchen die Bauern dieses Jahr zu kämpfen hatten. Während das bisherige Jahr im Norden und Osten Österreichs extrem trocken verlaufen ist, kam es im Süden des Landes, in Kärnten und der Steiermark zu übermäßig viel, oft sintflutartigen Niederschlägen. Die Witterungsbedingungen sorgen damit im zweiten Jahr in Folge für eine sehr frühe Ernte und rückläufige Erträge. Einzig auf die noch bevorstehende Maisernte dürfte sich der viele Sommerregen positive auswirken. Unabhängig davon fällt die Getreideversorgungsbilanz für Österreich jedoch negativ aus, sagt Günter Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der Agrarmarkt Austria:
“Wir gehen derzeit von einer Gesamtproduktion von Getreide inklusive Mais von 4,9 Millionen Tonnen aus. Die Getreidebilanz zeigt natürlich diese niedrige Ernte. Wir gehen davon aus, dass wir eine negative Bilanz und einen Importbedarf von ungefähr 1,2 Millionen Tonnen haben, vorausgesetzt die Maisernte hält das was sie verspricht.”
Österreichweit bleibt nach wie vor Weichweizen die wichtigste Getreideart, knapp 1,3 Millionen Tonnen werden davon heuer geerntet, rund 20 Prozent weniger als im Fünfjahresdurchschnitt. Auf einem historischen Tiefstand befindet sich der Anbau der Zuckerrübe, dem gegenüber nimmt der Anbau von Soja weiter zu. Ebenso steigt der Anteil von Bio-Ackerfläche um fünf Prozent auf 18 Prozent der Gesamtackerfläche. Trotz der negative Versorgungsbilanz und dem steigenden Importbedarf, ist die Handelsbilanz Österreichs mit Getreide weiterhin positiv, sagt Franz Stefan Hautzinger, Vorsitzender des Verwaltungsrates der AMA und des Fachbeirates für Getreide:
“Wir werden heuer einen Importbedarf von 2,4 Millionen Tonnen haben...