Nach langjähriger Forschungsarbeit ist es erstmals gelungen, die einzigartigen Bausteine „Humane Milch-Oligosaccharide" (HMOs), die natürlicherweise nur in der Muttermilch vorkommen, in ihrer Struktur und Wirkungsweise zu erforschen. Bei HMOs handelt es sich um spezielle Kohlenhydrate, die ausschließlich in der Brustdrüse der Mutter während der Stillzeit gebildet werden. Sie wirken sich besonders positiv auf das Darm-Mikrobiom von Säuglingen aus, die typische Zivilisationskrankheiten wie Allergien, Diabetes und Übergewicht verhindern können. Mittlerweile ist es gelungen zwei dieser Kohlenhydrate künstlich so herzustellen, dass sie mit den HMO in der Muttermilch strukturidentisch sind und in der Säuglingsmilchnahrung eingesetzt werden können. Für Dr. Poßner, medizinischer Leiter des Nestlé Nutrition Institutes, ersetzt diese Nahrung jedoch nicht die Bedeutung der Muttermilch und des Stillens:
„Durch das Studieren der Muttermilch wissen wir, dass die Muttermilch für die Fundamente eines gesunden Darm-Mikrobioms die beste Voraussetzung ist. Die Erkenntnisse, die wir heute diskutieren, die unterstützen daher auch ganz klar die Empfehlung die Familien zum Stillen zu motivieren. Ich sage bewusst die Familien, nicht die Frauen zum Stillen motivieren, weil wir wissen, dass zum Beispiel der Vater großen Einfluss darauf hat wie lange gestillt wird. Die beste Ernährungsform für die 1000 Tage ist das Stillen. Erstens ist Stillen die individuellste Ernährung, weil Muttermilch sehr individuell auf die Ernährung des Kindes abgestimmt ist, aber auch von der Zusammensetzung Stoffe enthält. Die Anzahl der Stoffe in Muttermilch geht deutlich über die Anzahl der Stoffe in Säuglingsnahrung hinaus.“
Es gibt einige Faktoren, die sich auf die Darmflora des Kindes und damit auf dessen Entwicklung auswirken können - und die beginnen bereits bei der Geburt...