1,5 Milliarden Menschen weltweit leiden an Spannungskopfschmerzen, eine Milliarde an Migräne – trotz der Häufigkeit wird die Erkrankung meist unterschätzt und mit nicht adäquaten Medikamenten behandelt. Darauf weist die Österreichische Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) sowie die Österreichische Kopfschmerzgesellschaft (ÖKSG) anlässlich des morgigen, 12. September 2018, Europäischen Kopfschmerz- und Migränetag hin. Die beiden Erkrankungen sind laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) die weltweit am zweit- und dritthäufigsten auftretende und liegen noch vor Demenzerkrankungen. Betroffene leiden oft mehrere Jahre unter der Erkrankung und weisen darüber hinaus eine reduzierte Lebenserwartung auf. Auch in Österreich stellen chronische Kopfschmerzen in ihrer Häufigkeit und Behandlungsform ein Problem dar, wie Gregor Brössner, Präsident der ÖKSG, meint. Er gibt Überblick über Betroffenheitsraten und weist auf neue Therapiemöglichkeiten hin:
„Die Migränehäufigkeit in Österreich liegt in etwa bei 13 Prozent. Männer und Frauen leiden darunter, nämlich 18 Prozent der Frauen und acht Prozent der Männer. Früher hat es geheißen, Migräne bekommen nur hysterische Frauen, das ist natürlich völliger Quatsch. Wir arbeiten aktuell in der Forschung daran, die Ursache für Migräne herauszufinden. Es gibt eine neurobiologische Grundlage für Migräne. Hier gibt es eine neue Eiweißsubstanz, die entdeckt wurde, das sogenannte CGRP. Da gelingt es uns nun, diese Eiweißsubstanzen mit ganz neuen Medikamenten zu blockieren und damit auch die Attackenhäufigkeit zu behandeln.“
Eingesetzt wird das neue Medikament, das im Prinzip Antikörper beinhaltet, in der Migräne-Prophylaxe...