130.000 Menschen in Österreich sind an Demenz erkrankt, bis 2050 werden es doppelt so viele sein – trotzdem findet die Erkrankung kaum Beachtung im gesellschaftlichen Alltagsleben und ist deswegen mit sozialem Ausschluss und Diskriminierung verbunden. Darauf weist die Volkshilfe anlässlich des heutigen Weltalzheimertages hin. Mit dem Zusammenhang von Demenz und Ausgrenzung beschäftigt sich auch die neueste Ausgabe des Volkshilfe ‚Solzialbarometers‘. Danach sind 74 Prozent der Befragten überzeugt, dass Erkrankte bereits durch die Diagnose Demenz soziale Kontakte verlieren und vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden. Folglich geben 48 Prozent der Befragten an, die Erkrankung solange wie möglich geheim zu halten, wenn sie selbst betroffen wären. Volkshilfe Direktor Erich Fenninger leitet daraus eine bestehende Tabuisierung um die Demenzerkrankung ab. Er fordert zur Integration von Betroffenen sowie der Krankheit selbst im gesellschaftlichen Leben und der Wahrnehmung der Menschen auf:
„Die Bedeutung der Demenz sieht man schon daran, dass in Europa alle zwölf Sekunden ein Mensch an Demenz erkrankt. Alle drei Sekunden erkranken Menschen weltweit betrachtet. Von den 46,8 Millionen Menschen, die davon weltweit erkrankt sind, leben 10,5 Millionen Menschen in Europa. Also es gibt einen starken Anstieg an demenzerkrankten Menschen und die Wissenschaft prognostiziert, dass sich das bis zum Jahr 2050 verdreifachen wird. Schätzungsweise leben 130.000 Menschen in Österreich, die von Demenz betroffen sind. 80.000 Menschen sind betroffen von einer mittleren und schweren Demenz. Aus medizinischer Sicht unterscheidet man zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Demenz. Diese Kategorienbildung ist medizinisch gesehen notwendig und verständlich, aber gleichzeitig nützt es den mit Demenz erkrankten Menschen wenig, denn für sie ist das individuell tägliche Geschehen die Herausforderung...