Die Wiedereinführung von umfassenden Grenzkontrollen in Europa könnte Zusatzkosten von bis zu 12 Millionen Euro pro Tag für die österreichische Transportwirtschaft verursachen. Seit den großen Flüchtlingsströmen 2015 finden bei der Ausreise nach Deutschland bereits Grenzkontrollen statt, eine aktuelle Studie der WU-Wien hat bei einer Ausweitung der Kontrollen anfallende Kosten von bis zu vier Milliarden Euro jährlich errechnet. Diese könnten demnach den freien Waren- und Güterverkehr massiv einschränken und die österreichische Wirtschaft bedrohen, so die Studie. Studienautor Univ.-Prof. Dr. Sebastian Kummer fasst die zentralen Ergebnisse der Studie zusammen:
„Wir glauben, dass die Grenzkontrollen sehr negativ sind. Wir hätten 12 Millionen Euro pro Tag, 3,6 bis vier Milliarden Euro pro Jahr an Zusatzkosten, wenn es denn tatsächlich zu umfassenden Kontrollen kommt. Grenzregionen sind besonderes betroffen. Natürlich ist die Ex- und importorientierte Wirtschaft betroffen. Die Logistikbranche ist betroffen und Konzepte wie Just-In-Time, die heutzutage besonders für die Automobilindustrie wichtig sind, werden nicht mehr möglich sein. Insofern glauben wir, dass Kontrollen sehr negativ zu beurteilen sind. Was natürlich nicht vergessen werden darf ist, dass die Kosten nicht bei den Unternehmern bleiben , sondern sie müssen insbesondere bei Unternehmen die den österreichischen Markt bedienen weitergegeben werden an die Konsumenten. Insofern wird es dann zu leichten Preissteigerungen für die Konsumenten kommen.“
Die WKO fordert daher, durch konkrete Maßnahmen die negativen Auswirkungen von Grenzkontrollen auf den Wirtschaftsverkehr so gering wie möglich zu halten...