Rund die Hälfte der Beschäftigten in Österreich kommt kaum mit ihrem Lohn oder Gehalt aus. Gerade für ehemalige Arbeitslose, Beschäftigte mit maximal Pflichtschulabschluss und Alleinerzieherinnen reicht das Einkommen kaum zum Überleben. Das ist das Ergebnis der neuen Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima-Index der Arbeitskammer Oberösterreich. Rund 46 Prozent der österreichischen ArbeitnehmerInnen sagen hier aus, dass sie mit ihrem Lohn oder Gehalt kaum auskommen, für sechs Prozent reicht das Einkommen sogar überhaupt nicht aus. Daniel Schönherr vom Forschungsinstitut Sora gibt einen Überblick:
„Aktuell ist es so, dass rund 40 Prozent der Beschäftigten sagen, sie kommen mit dem Einkommen nur knapp oder schwer aus und dann gibt es noch sechs bis sieben Prozent, die sagen, sie kommen mit dem Einkommen eigentlich gar nicht mehr aus. Wenn man das hochrechnet, sind das ca. 220.000 Beschäftigte, die, obwohl teilweise sogar Vollzeit-erwerbstätig, nicht mit dem Einkommen über die Runden kommen. Wenn man sich das Nettoeinkommen pro Monat ansieht, dann verdient die Gruppe, die sagt, sie kommt mit ihrem Einkommen ganz gut über die Runden im Schnitt 1700 bis 1800 Euro im Monat. Die Gruppe, die sagt, sie kommt mit dem Einkommen überhaupt nicht mehr aus, die verdient weniger als 1000 Euro, nämlich 975 Euro.“
Gerade Reinigungskräfte sind hier stark betroffen, drei Viertel geben an, dass ihr Einkommen nicht oder kaum zum Leben ausreicht. Ähnlich schwierig stellt sich die Situation bei KellnerInnen, KassiererInnen und FriseurInnen dar, wo jeweils über 70 Prozent der Beschäftigten Probleme mit dem Gehalt haben. Generell zeigt sich, dass vor allem Frauen beim Einkommen benachteiligt sind, wie Daniel Schönherr darlegt:
„Frauen geben doppelt so häufig wie Männer an, nicht von ihrem Einkommen leben zu können...