6.800 Arbeitsplätze und niedrigere Produktkosten könnten im Idealfall die Folgen sein, wenn der Lebensmitteleinzelhandel weniger Einschränkungen bei Standortbestimmungen hätte – das ist Ergebnis einer Studie von Handelsverband, Initiative Wirtschaftsstandort OÖ und GAW Wirtschaftsforschung. Die den Regulationen zugrundeliegenden, in den 1970er Jahren entstandenen Raumordnungsgesetze schränken laut Handelsverband Geschäftsführer Rainer Will den Lebensmitteleinzelhandel ein und sind nicht mehr zeitgemäß. Die Intention der Gesetzgebung war damals die Erhaltung von Ortszentren und die Sicherstellung der Nahversorgung. Kritisiert werden von den Handelsvertretern besonders die mit dem Gesetz einhergehenden Verkaufsflächenbeschränkung sowie die Beschränkung auf Ortszentren. Oftmals sei eine Einbettung von modernen Lebensmittelgeschäften in die Ortskerne nicht immer der Idealzustand, so Will. Durch Reformen könnte neben der Schaffung von Arbeitsplätzen, die Wertschöpfung um bis zu 490 Millionen Euro pro Jahr gesteigert werden:
„Wenn der Lebensmitteleinzelhandel idealtypische Standorte errichten könnte, würde sich die Bruttowertschöpfung über alle Sektoren um eine halbe Milliarde erhöhen. Wir sprechen hier von fast 7.000 zusätzlichen Vollarbeitsplätzen, 2.000 davon allein im Handel. Das ist vergleichsweise so viel wie die gesamte Beschäftigungsanzahl in Vollzeitäquivalenten, die ‚Metro‘ in Österreich unterhält. Allein in Niederösterreich könnten wir, sofern sich die Raumordnung verändern würde, bis zu 121 Millionen Euro an Kosten einsparen. Für einen Standort ist es de facto wichtig, dass es eine gute Verkehrsanbindung gibt, dass es ausreichend Parkplätze gibt und auch ein barrierefreier Zugang für ältere Konsumenten möglich ist...