Global 2000 fordert mehr Transparenz im Bereich des EU-Lebensmittelrechts und hofft auf ein baldiges Glyphosat-Verbot. Umgesetzt werden sollen diese Ziele durch eine Änderung im Lebensmittelgesetz, das unter anderem die verpflichtende Offenlegung aller Industriestaaten von Studien einfordert, die zur Bewertung von Schädlichkeit durchgeführt und herangezogen werden. Unterstützt wird die Umweltorganisation dabei etwa von den EU-Abgeordneten der SPÖ, Karin Kadenbach, und von den Grünen, Thomas Waitz. Die Gesetzesänderung würde im Falle von Glyphosat zu einem Verbot führen, ist Helmut Burtscher-Schaden, Umweltchemiker bei Global 2000, überzeugt. Er verweist auf die krebserregende Wirkung des Unkrautvernichtungsmittels, das etwa in Argentinien und Brasilien zum Anbau von Gen-Soja verwendet wird. In weiterer Folge findet Glyphosat durch Gen-Soja auch den Weg nach Österreich, wo es für die Tierfütterung verwendet wird. Burtscher-Schaden weist auf eine ethische Verantwortung Österreichs hinsichtlich der Produktionsländer hin:
„Das, was in Argentinien und Brasilien enorme Umwelt- und Gesundheitsprobleme auslöst, also die Untersuchungen von Damián Verzeñassi, haben gezeigt, dass sich die Krebsrate und die Anzahl von Missbildungen in den Gen-Soja-Anbauregionen in nur zehn Jahren verdoppelt hat. Die Erhebung war zwischen 2000 und 2012. Das hat nicht nur mit Glyphosat zu tun, sondern auch mit anderen Pestiziden, deren Einsatz in dieser Zeit massiv gestiegen ist. Diese Gen-Soja-Technologie ist die ‚RoundupReady‘-Technologie, das heißt, es beinhaltet Resistenzen gegen Glyphosat und mittlerweile auch andere Resistenzen gegen andere Pestizide. Das heißt, es wird immer mehr Gift gespritzt und das kommt dann auch als Rückstand nach Europa herein...