Mit September 2018 sind in Österreich rund 7.715 Lehrstellen als sofort verfügbar gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 14,9 Prozent. Der Mangel an Lehrlingen in Österreich nimmt somit massiv zu, hauptbetroffen ist hier weiter Oberösterreich, wo rund 1.873 Lehrstellen nicht besetzt sind. Für viele Branchen und Betriebe wird es somit immer schwieriger Lehrlinge bzw. spätere Fachkräfte zu finden. Um hier Abhilfe zu schaffen, sind bereits jetzt über 1000 AsylwerberInnen in Lehre bei verschiedenen Betrieben und erhalten dort eine fachgerechte Ausbildung. Dennoch haben rund 600 Lehrlinge davon einen Negativbescheid in erster Instanz erhalten und sind somit auch während ihrer Lehrzeit von akuter Abschiebung bedroht. Rudi Anschober, oberösterreichischer Landesrat, zur aktuellen Situation:
„Wir haben zunehmend offene Lehrstellen in Österreich, tausende die nicht besetzt werden können. Die nehmen pro Jahr derzeit um 15 bis 20 Prozent zu, das heißt, die Schere geht immer weiter auseinander und wir haben deswegen erste Unternehmen, die vor existenziellen Problemen stehen, weil sie keine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mehr finden. Mit den asylwerbenden Lehrlingen haben wir einen Schritt geschafft, dieses Problem deutlich zu reduzieren. Es sind derzeit rund 1000 Asylwerber und Asylwerberinnen in Lehre tätig, von denen sind allerdings rund 600 von Abschiebung bedroht. Die Bundesregierung hat nun beschlossen einerseits keine Sicherung von diesen Menschen in der Lehrausbildung durchzuführen und andererseits den Zugang zu dieser Lehrausbildung generell zu stoppen und zu zerstören.“
Trotz einer zuerst gegebenen mündlichen Zusage der Bundesregierung, eine Lösung für die aktuell beschäftigten Lehrlinge zu suchen und Abschiebungen während der laufenden Lehrausbildung zu verhindern, wurde bis jetzt keine Übergangsregelung geschaffen...