80 Prozent der ÖsterreicherInnen und Österreicher, die wegen eines grippalen Infekts zur Hausärztin oder zum Hausarzt gehen, bekommen Antibiotika verschrieben. Diese sind hier aber nur selten sinnvoll eingesetzt, da nur fünf bis zehn Prozent der Erkältungen tatsächlich von Bakterien ausgelöst werden. Gerhard Hubmann, Vizepräsident der GAMED (Wiener internationale Akademie für Ganzheitsmedizin) empfiehlt, in Sachen Erkältung auf Prävention zu setzen und vor allem in Herbst und Winter das Immunsystem zu pflegen:
“Diese Pflege sollte so aussehen, dass wir unser Interesse vermehrt auf unsere Ernährung, unsere Bewegung und unsere Psychohygiene lenken. Das Immunsystem ist ein Organ und gehört genauso gepflegt wie unser Magen-Darm-System und unser Herz-Kreislauf-System. Gerade im Herbst sollten wir versuchen unsere Ernährung zu optimieren, mit viel Obst und Gemüse, mit vielen Spurenelementen. Da können wir sehr viel beitragen. Bewegung sollte unbedingt an der frischen Luft stattfinden, Sauerstoff ist für unser Immunsystem sehr wichtig. Wir sollten auf unsere Psychohygiene achten und gerade das ist in der heutigen Zeit oft sehr schwierig. Es gibt viele Einflüsse von allen Seiten. Wir sind unter Stress. In diesem Zusammenhang achten wir zu wenig auf unser Schlafverhalten. Es ist wichtig, dass wir ausreichend schlafen. Wir wissen aus der Wissenschaft, dass ausreichender Schlaf das Immunsystem stärkt.”
Darüber hinaus sollten wir dem Immunsystem die Möglichkeit geben sich aufzubauen. Der erste Schnupfen im Herbst sei der wichtigste, so Hubmann. Dieser Schnupfen aktiviert die Immunzellen. Auch Fieber soll nicht sofort unterdrückt werden, da ein gesunder Organismus in der Lage ist dieses Fieber zu verarbeiten...