Trotz der Möglichkeit zur Impfung ist Hepatitis eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit, vor allem bei Hepatitis B ist ein starker Anstieg zu verzeichnen – darüber informiert die Österreichische Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinischen Chemie (ÖGLMKC) im Rahmen ihrer Jahrestagung hin. Von 20. bis 23. November befassen sich die Experten außerdem mit Entwicklungen des Fachgebiets Labormedizin. Der Anstieg von Hepatitis B Erkrankungen ist laut Harald Kessler, Diagnostik- und Forschungszentrum für Molekulare Biomedizin, durch globale Migration erklärbar. Vor allem in manchen Teilen Südostasien wie der Mongolei, Pakistan oder Afghanistan sind Impfungen gegen die Infektionskrankheit nicht flächendeckend verfügbar. Durch Umsiedelungen steigen die Hepatitis B-Fälle somit auch wieder in Industrieländern, bei denen eigentlich eine gute Durchimpfungsrate besteht. In Kombination mit Hepatitis B tritt oftmals auch Hepatitis D auf, bei beiden Erkrankungstypen ist keine Heilung möglich. Dagegen immunisiert werden kann mit einer üblichen Hepatitis-B-Impfung. Ein Ziel ist die Zurückdrängung der Erkrankung, dafür müssen laut Kessler Impfstoffe in betroffenen Regionen zur Verfügung gestellt werden. Keine Impfung gibt es zwar gegen Hepatitis C, die Chancen auf Heilung liegen aber bei über 90 Prozent. Problematisch ist bei diesem Typ die hohe Dunkelziffer an Erkrankungen, so Kessler:
„Bei der Hepatitis C geht es um eine maximale Reduzierung der Neuinfektionen, beziehungsweise um das weltweite Zurückdrängen der Erkrankung bis 2030. Das erfordert von labormedizinischer Seite, dass die noch immer bestehende Dunkelziffer der Erkrankten reduziert wird. Die Erkrankung verläuft chronisch und wird oft erst dann diagnostiziert, wenn der Leberschaden schon da ist...