70 Prozent der Spitalsärzte nehmen die elektronische Gesundheitsakte, kurz ELGA, als nicht hilfreich war. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Ärztekammer, ÖÄK, unter 1200 Spitalsärztinnen und Spitalsärzten. Die ELGA gibt es seit mittlerweile zehn Jahren. Das Projekt besteht aus mehreren Teilen: der E-Medikation, dem E-Befund und dem noch in Arbeit befindlichen E-Impfpass. Im niedergelassenen Bereich wurde ELGA bis dato nur durch die E-Medikation eingeführt. In Österreichs öffentlichen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wurde hingegen Ende 2015 mit der schrittweisen Umsetzung im E-Befund begonnen. Wie die Studie der Ärztekammer nun zeigt, nutzen zwar immer mehr Spitalsärzte den E-Befund, jedoch stellt dieser für die meisten keine Arbeitserleichterung dar. Dr. Harald Mayer, Vizepräsident der ÖÄK und Obmann der Bundeskurie Angestellte Ärzte:
“Letztendlich ist ELGA allein dadurch schon sehr problematisch, dass wir noch immer keine zeitgemäße Useability haben. Ich werde mit einer Reihe von PDF-Dateien erschlagen, die mir nicht wirklich weiterhelfen. Ich kann diese Dateien lesen. Ich kann Lesestunden machen und vielleicht finde ich dann auch wonach ich gesucht habe, aber so wie man in einem modernen EDV-Tool arbeitet, indem ich einen Begriff eingebe und mir dann aus den vorhandenen Dateien jene gezeigt werden, wo dieser Begriff drinnen ist, davon sind wir noch weit entfernt. Was wir uns als Spitalsärzte und ich denke auch die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen erwarten, ist, dass ELGA nichts anderes als ein österreichweites Krankenhausinformationssystem, wie es alle Träger haben, sein sollte. Es sollte, ich glaube, das erwarten sich auch die Patienten die es nützen, eine lückenlose Krankengeschichte unserer Patientinnen und Patienten sein...