47 Prozent der österreichischen Beschäftigen mussten im Vorjahr zumindest manchmal bis zu zwölf Stunden pro Tag arbeiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage im Zuge des Arbeitsgesundheitsmonitors der Arbeiterkammer. Die Studie wurde dabei noch vor der Einführung des neuen Arbeitszeitengesetztes durchgeführt. Besonders betroffen von überlangen Arbeitszeiten sind demnach Männer und die Berufsgruppen der Bauarbeiter, Maurer und Tischler. Unter diesen Berufsgruppen gaben insgesamt sieben von zehn Befragten an, zumindest gelegentlich elf oder zwölf Stunden zu arbeiten, ein Drittel sogar jede Woche. Wie die Studie weiter zeigt, können derartige lange Arbeitszeiten Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen haben, sagt Dr. Reinhard Raml, Studienautor und Geschäftsführer des Instituts für Empirische Sozialforschung (IFES):
“Die Ergebnisse sprechen schon eine sehr klare Sprache. Die Unterschiede zwischen einzelnen Gruppen sind sehr, sehr groß. Wir sehen einfach, dass lange Arbeitstage in ohnehin schon sehr anstrengenden Berufen gehäuft auftreten und damit das Risiko für Zeitstress weiter erhöhen und die Regenerationsfähigkeit drastisch vermindern. Durch dieses Vermindern, durch dieses Einschränken der Regernationsfähigkeit steigt natürlich das Risiko von Erkrankungen und körperlichen Beschwerden. Das ist auch deutlich messbar. Also die Betroffenheit von Risikofaktoren liegt bei der Gruppe derer die lange arbeiten müssen doppelt so hoch, als in der Gruppe derer die das nicht tun. Und was wir auch gesehen haben ist, dass sich der Glaube daran verringert, dass man den Job bis zur Pension auch tatsächlich ausüben wird können.“
Die Ergebnisse des Arbeitsgesundheitsmonitors zeigen darüber hinaus, dass etwaige Kompensationsmodelle derzeit nicht funktionieren...