Für den Aktienmarkt, der derzeit trotz des globalen Wirtschaftswachstums Einbrüche verzeichnet, wird fürs kommende Jahr Erholung erwartet – das prognostizieren Analysten der Erste Group. Zentral- und osteuropäische Länder weisen laut den Finanzspezialisten ein solides, überdurchschnittliches Wachstum auf und liegen auch hinsichtlich ihrer Staatsverschuldung unter dem Durchschnitt der Gesamt-Euro-Zone. Trotzdem ist die Schuldenkrise laut Fritz Mostböck, Head of Group Research der Erste Group, ein Grund für die aktuellen Turbulenzen an der Börse. Seit der Finanzkrise 2008 sei sie nicht genügend aufgearbeitet worden und wird somit als wiederkehrende, globale Problematik für die nahe Zukunft erwartet. Negativ beeinflusst wird die Börse und damit die Eurozone auch von politischen Unsicherheiten wie dem Brexit und dem ungewissen Budget Italiens. Ebenfalls eine Rolle für den Rückwärtstrend am Aktienmarkt spielt der andauernde Handelskonflikt mit den USA, der aber vor allem China treffe, so Mostböck. Er stellt eine Prognose für das kommende Jahr:
„Der Handelskonflikt ist schon ein wesentlicher Faktor, der dieses Jahr stark belastet hat und in erster Linie von der USA ausging. Dabei trifft es China wesentlich mehr als die Europäische Union, hinsichtlich der Exporte in die USA. Hier hat China mehr als 505 Milliarden US-Dollar an Exporten in die USA. Von diesen Einfuhrzöllen sind bis dato 250 Milliarden Dollar betroffen, also 50 Prozent aller Exporte. Das ist schon erheblich. In der EU hingegen sind es deutlich weniger, zu Zeit so um die sechs bis sieben Milliarden Dollar. Inkludiert man die Autoindustrie, kommt man auf zirka 40 Milliarden Dollar. Das sind ungefähr zehn Prozent aller Exporte in die USA, das Verhältnis für EU ist also ein deutlich günstigeres...