Der Mangel an Jungmedizinern wird zu einem zunehmenden Problem für die heimische Gesundheitsversorgung – darauf weist die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) heute, Dienstag, hin. Als Grundlage für die Annahme der ÖÄK dient die Auswertung der Altersstatistik aller 18.278 niedergelassenen ÄrztInnen. Nachbesetzungsbedarf entsteht vor allem durch das steigende Durchschnittsalter der MedizinerInnen und der einhergehenden Pensionierungswelle in den kommenden zehn Jahren. Um die Ausfälle zu kompensieren, würden 938 Ärzte pro Jahr auf fünf Jahre berechnet benötigt. Die tatsächliche Zahl könnte laut ÖÄK noch höher ausfallen, da der Bedarf an ÄrztInnen in einer immer älter werdenden Gesellschaft steigen wird. Die entstehende Lücke können JungmedizinerInnen nur bedingt füllen, da 40 Prozent von ihnen ins Ausland abwandern. Als besonders dramatisch sieht Johannes Steinhart, Vizepräsident der ÖÄK außerdem die Lage für GKK-VertragsmedizinerInnen, die für die Versorgung mit der e-Card bedeutsam sind. In den kommenden zehn Jahren haben 55 Prozent dieser Gruppe das Pensionsalter erreicht. Eine qualitative, medizinische Versorgung wird damit zunehmend schwieriger, so Steinhart. Er beschreibt die derzeitige Situation:
„Heute haben wir die höchste Alterskonzentration bei einem Peak von 56 bis 58 Jahren. In zehn Jahren wird diese Gruppe bereits in Pension sein. Damit kann man sich vorstellen, welches Volumen abhandenkommt. Konkret in Anteilen ausgedrückt, werden das 48 Prozent aller niedergelassenen Ärzte sein, also quasi die Hälfte. Die Verschiebungen in Richtung Pensionsalter bringt uns also jedes Jahr einen Verlust von Stellen, den wir derzeit nicht ausreichend mit jungen Ärztinnen und Ärzten besetzen können...