Österreichweit befinden sich aktuell 1.061 junge AsylwerberInnen in einer Lehrausbildung. Rund zwei Drittel dieser Lehrlinge im Asylverfahren haben jedoch einen negativen Asylbescheid in erster Instanz. Die meisten von ihnen befinden sich nun bereits seit längerer Zeit in der entscheidenden zweiten Instanz, wobei einige auch hier bereits einen Negativbescheid haben. Ihnen droht somit, trotz laufender Ausbildung in Österreich, die Abschiebung. So etwa einem pakistanischen Kellnerlehrling in Salzburg. Er hat im Mai 2018 einen negativen Asylbescheid in zweiter Instanz erhalten. Die Erzdiözese Salzburg gewährte ihm daraufhin Kirchenasyl, um einer Abschiebung vorzubeugen. Nach siebenmonatigen Kirchenasyl wurde der Lehrling vergangene Woche bei einer routinemäßigen Meldung auf der Rathaus-Wachstube einbehalten. Seit dem sitzt er in Wien in Schubhaft. Die Petition „Ausbildung statt Abschiebung“, welche sich seit mehr als einem Jahr für ein Abschiebeverbot von in Ausbildung befindlichen AsylwerberInnen einsetzt und bereits mehr als 70.000 UnterstützerInnen hat, kritisiert die Situation rund um den Lehrling stark. Rudi Anschober, oberösterreichischer Landesrat und Initiator von „Ausbildung statt Abschiebung“ sagt zu dem Fall:
„Die Situation dieses 23-jährigen Pakistanis ist ein Sichtbarwerden dessen, was in Österreich in den nächsten Wochen und Monaten verstärkt und häufig passieren könnte. Gut zwei Drittel dieser gut 1.000 jungen Menschen haben in der ersten Instanz einen Negativbescheid. Viele von Ihnen sind mittlerweile seit eineinhalb Jahren in der zweiten Instanz und wir wissen, dass es bei vielen von ihnen in den nächsten Wochen zu einer definitiven Entscheidung in der zweiten Instanz kommen wird...