78 Prozent der sexuell aktiven ÖsterreicherInnen haben im vergangen Jahr verhütet. Zu diesem Ergebnis kommt der Verhütungsreport 2019 des Gynmed Ambulatoriums für Schwangerschaftsabbruch und Familienplanung. Im Rahmen der repräsentativen Studie wurden insgesamt 881 Frauen und 901 Männer im Alter von 16-49 Jahren befragt. Das am häufigsten genützte Verhütungsmittel ist demnach das mittelmäßig wirksame Kondom mit 38 Prozent, gefolgt von der deutlich wirksameren Pille. Sie wird von 34 Prozent verwendet. DDr. Christian Fiala, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ärztlicher Leiter des Gynmed Ambulatoriums, sagt bezüglich der Verwendung verschieden Verhütungsmittel:
“Es wird immer weniger wirksam verhütet. Die Qualität der Verhütung geht deutlich zurück, von 60 auf 48 Prozent der hormonellen Methoden. Ich darf Sie daran erinnern, dass die meisten wirksamen Methoden eben hormonell sind, weil Hormone die Sprache des Körpers sind. Ich sage das oft zu meinen Patientinnen: Sie müssen Ihrem Eierstock sagen, dass er nicht jedes Monat einen Eisprung machen soll. Gut zureden wird wenig helfen. Die Sprache, die der Eierstock spricht, sind Hormone. Das geht zurück. Sie wissen, dass diese Hormonskepsis, die in den vergangen Jahren zu beobachten war, ein relativ neues Phänomen ist. Die sehr wirksamen hormonellen Methoden gehen also deutlich zurück. Die sehr wirksamen nicht-hormonellen Methoden, Kupferspirale und Sterilisation haben von acht auf zehn Prozent zugenommen, dass ist vernachlässigbar. Das Ergebnis sind natürlich nicht mehr Geburten, sondern das Ergebnis sind mehr ungewollte Schwangerschaften und damit Schwangerschaftsabbrüche. Das ist etwas, dass wir in der täglichen Praxis sehen und was auch in der internationalen Fachliteratur publiziert, dokumentiert und bestätigt wurde...