Der veränderte Verbrauch von Strom durch neue Anwendungsformen könnte bald eine Anpassung der Stromnetzentgeltstruktur in Österreich notwendig machen – zu dem Schluss kommt die Regulierungsbehörde E-Control im Rahmen des 2. Energie Round Table 2019 am Dienstagabend. Vor allem neue Anwendungsmöglichkeiten wie E-Mobilität machen von Stromlieferantenseite die Bereitstellung von mehr Strom notwendig als noch vor ein paar Jahren. Zusätzlich können Spitzen im Stromnetz entstehen, die gedeckt werden müssen. Ebenfalls zu geänderten energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen tragen laut E-Control neue Möglichkeiten zur Stromerzeugung in Privathaushalten wie das Aufkommen von Photovoltaik bei. Den geänderten Bedingungen sollten die Entgelte angepasst werden, so Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control. Dabei geht es um die Frage, wer in Zukunft wie viel für das Stromnetz bezahlen soll. Mit dieser Überlegung ist die E-Control europaweit nicht allein, einige Länder haben bereits auf die Veränderungen reagiert. Als Beispiele nennt Urbantschitsch etwa Norwegen und Italien:
„Das norwegische Modell ist spannend, weil Norwegen stark auf E-Mobilität gesetzt hat und man dort aber erkannt hat, dass es notwendig ist auch steuernd einzugreifen, damit man nicht auf einmal diese Elektroautos mit hoher Leistung auflädt. Das heißt, man sollte Anreize schaffen, damit die E-Autos über Nacht langsamer geladen werden und genau in diese Richtung gehen die Überlegungen in Norwegen. Dort ist es auch so, dass man grundsätzlich für eine bestimmte Leistung einen Beitrag an Netzkosten bezahlt. Wenn man diese Leistung überschreitet, dann zahlt mehr und zwar überverhältnismäßig mehr. Die Norweger denken daran, bei einer Leistungsüberschreitung eine Pönalisierung einzuführen...