Gemeinsam mit der Laien-Initiative und der Plattform „Wir sind Kirche“ übte die Pfarrer-Initiative heute, Mittwoch, Kritik an der Abhaltung des Missbrauchsgipfels der römisch-katholischen Kirche vergangene Woche. Der Gipfel sei zu wenig weitreichend und unkonkret gewesen: Nur mit Opferschutz alleine könne man weitere Missbrauchsfälle nicht verhindern, so das Urteil. Mag. Helmut Schüller, Pfarrer in Probstdorf/Erzdiozöse Wien und Obmann und Sprecher der Pfarrer-Initiative, sagt über die Versammlung:
„Wir schauen zurück auf eine vatikanische Konferenz, die, wie viele sagen, in ihrer Art einmalig war. Das hoffen wir auch, nämlich das so etwas in dieser Form und auch in dieser Unkonkretheit nicht wieder geschieht. Es war eine aufwendige Veranstaltung bei der die Angereisten zum Teil, das haben wir mit Erstaunen vernommen, auf Bewusstseinsstand gebracht werden mussten, etwas zu wissen was in unseren Breiten bereits ein Jungpfarrgemeinderat weiß. Es saßen dort Führungspersönlichkeiten der römisch-katholischen Weltkirche, die zum Teil auch selbst Teil des Problems waren und nicht der Lösung, weil die Leitung ebenso oft komplett versagt hat. Ich denke mir deshalb auch, dass das nur ein Auftakt gewesen sein kann, ein Auftakt zu einigen zügigen, konkreten Schritten. Ich hätte mir an sich gewünscht, dass die Teilnehmer mit einem Pflichtenheft nachhause fahren und eigentlich auch aufgefordert sein müssten von zuhause aus Vollzugsbericht zu geben: Was ist bei mir in meiner Diözese geschehen? Was haben wir noch vor? Und es geht jetzt nicht nur darum, dass Bischöfe ihr Amt verlieren, wenn sie etwas vertuscht haben, sondern auch dann, wenn sie nichts tun. Insofern hätte man sagen können am Ausgang dieser Konferenz hätte auch ein Packen Formulare für Rücktrittserklärungen liegen können die nur mehr zu unterschreiben gewesen wären...