Neurologische Erkrankungen wie Demenz und Schlaganfall werden in den nächsten Jahren aufgrund der älter werdenden Gesellschaft stark zunehmen und das österreichische Gesundheitssystem vor Herausforderungen stellen – damit beschäftigt die die Österreichische Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) anlässlich ihrer 16. Jahrestagung. Auch Migräne, Depressionen, Angsterkrankungen, Hirntumore und Epilepsien gehören zu den neurologischen Erkrankungen, die auf Platz Eins der belastenden Beschwerden für Betroffene liegen. Neben dem Einfluss der Erkrankung auf Berufs- und Alltagsleben kosten diese Erkrankungen den Betroffenen auch immer mehr gesund verbrachte Jahre. Die WHO rechnet etwa mit einem Anstieg der Zahl an verlorenen Lebensjahren bis zum Jahr 2030 von neun Prozent weltweit. Davon wird ein Großteil von Schlaganfällen verursacht. Daneben führen Kopfschmerzen mit 152,8 Millionen Betroffenen weltweit die Liste der Volkskrankheiten an, so Eugen Trinka, Präsident der ÖGN. Er weist auf die medizinischen und finanziellen Herausforderungen der Zukunft hin:
„Ein Drittel der Bevölkerung Europas ist von Hirnerkrankungen betroffen und sehr viele davon, um nicht zu sagen ein Großteil davon, sind neurologisch und psychiatrisch. Die Zahlen im EU-Raum betragen zirka 220 Millionen Menschen, die Zahlen sind vom 2014 Brain Council. Die Volkskrankheit Nummer Eins sind Kopfschmerzen, aber auch der Schlaganfall, der die Todesursache Nummer Zwei weltweit ist. Für die Krankheitsbelastung liegt der Schlaganfall ganz weit vorne, da kann man sehr viel [dagegen] machen. Und die Demenzerkrankungen nehmen zu, durch die geänderte Bevölkerungspyramide. Innerhalb der nächsten Jahre bis 2030 wird ein Viertel der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein und die Krankenhausaufenthaltswahrscheinlichkeit steigt damit massiv...