In Österreich steht heuer eine Steuerreform an, die das Steuersystem vereinfachen und den Steuerzahler entlasten soll. Die Bundesregierung strebt mit der Reform ein Nulldefizit und die Senkung der Abgabenquote auf unter 40 Prozent an. Der VÖS Bund der Steuerzahler in Österreich unterstützt diese Ziele, fordert aber gleichzeitig umfassende strukturelle Reformen in der Verwaltung und Pension und die Abschaffung der kalten Progression. Momentan herrscht wirtschaftspolitischer Rückenwind im Land, doch Experten prophezeien einen Einbruch der derzeit überdurchschnittlich guten Konjunktur. Dr. Oliver Ginthör ist Präsident des Bundes der Steuerzahler und gibt einen Überblick über die aktuelle Situation in Österreich:
„Wo stehen wir in Österreich, was ist unsere Ausgangslage? Wir haben die sehr komfortable Situation, dass wir drei Faktoren haben, die uns das Budget sehr erleichtern. Das Erste sind einmal die niedrigen Zinsen, das heißt die Zinslast der Republik ist deutlich gefallen in den letzten Jahren. Zweitens haben wir noch eine sehr gute Konjunktur, wir wissen aber nicht wie lange. Man spricht von einer Delle vor uns oder jedenfalls einem Abschwung der Konjunktur. Und Drittens, trotz aller Versprechungen und Zusagen, ist die kalte Progression noch nicht abgeschafft. Das heißt, der Finanzminister greift uns jedes Jahr um geschätzte zwei Milliarden Euro in die Tasche und deshalb hat er auch von dieser Seite Rückenwind.“
Der Bund der Steuerzahler formuliert klare Anforderungen an die Steuerreform. Die von der Regierung angestrebte Reduktion der Tarifstufen soll auf eine umfassende strukturelle Vereinfachung ausgeweitet werden. Oliver Ginthör stellt konkrete Maßnamen vor, die eine nachhaltige Vereinfachung des Steuersystems vorantreiben sollen:
„Lohnzusatzkosten gehören unserer Meinung nach deutlich reduziert, das heißt, wir könnten die Anzahl der Kosten deutlich reduzieren...