Anlässlich des internationalen Tages gegen Rassismus am 21. März 2019 hat ZARA, die Österreichische Organisation für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit, den Rassismus Report 2018 vorgestellt. Im Jahr 2018 wurden 1920 rassistische Vorfälle von Betroffenen und Zeugen an ZARA gemeldet. Die hohe Anzahl der Meldungen ist unter Anderem darauf zurückzuführen, dass ZARA sichtbarer wird, aber auch auf das steigende Bewusstsein in der Bevölkerung, Rassismus zu erkennen und ihm entgegenzutreten. Doch trotz des positiven Trends bei der Erkennung und Verfolgung rassistisch motivierter Belästigungen, gibt es noch immer eine große Dunkelziffer. Caroline Kerschbaumer ist Leiterin der Beratung bei ZARA und erklärt, warum es so vielen Betroffenen schwerfällt rassistische Vorfälle zu melden:
„Es gibt eine Studie der europäischen Grundrechteagentur, die ist Ende 2018 publiziert worden, sie heißt „Being Black in the EU“ und eines der Ergebnisse der Studie ist, dass nur 14 Prozent aller rassistischen Belästigungen tatsächlich von den Betroffenen selbst gemeldet werden. Das heißt 86 Prozent dieser Vorfälle scheinen einfach nirgends auf, die werden nie gemeldet. Das hat natürlich Gründe, das liegt einerseits daran, dass Betroffene solche Vorfälle eigentlich ständig erleben und nicht das Gefühl haben, dass es etwas bringt, so etwas zu melden. Dann sehen sie auch einen großen bürokratischen Aufwand und auch unsere Erfahrungen decken sich da. Auch wir sehen, dass Betroffene oft nichts melden möchten, weil es ihnen dauerhaft passiert und deswegen das Gefühl haben, es ist auch gar nicht schlimm, weil es ihnen eh schon so normal erscheint. Dann besteht auch Angst vor Viktimisierung, dass ihnen nochmals eine Verletzung passieren könnte, wenn sie etwas melden...