Zwischen acht und 55 Prozent der der EU-Bevölkerung sind von Einsamkeit bedroht. Im Nord-Westen Europas sind dabei tendenziell weniger Menschen betroffen als in den Osteuropäischen Staaten. Parallel zu dieser steigenden Zahl an an Einsamkeit leidenden Menschen, hat der Rechnungshof unlängst einen Bericht über zahlreiche Mängel in der Versorgung psychsich kranker Menschen in Österreich veröffentlicht. Die Kritik darin richtet sich vor allem gegen die hohen Folgekosten, welche durch die unzureichende Behandlung für das Gesundheitsystem entstehen. So bekommt etwa auch Einsamkeit als psychische Erkrankung viel zu wenig Aufmerksamkeit in der öffentlichen Versorgung, kritisiert der Dachverband von psychoszozialen und sozialpsychiatrischen Institutionen pro mente. Die Hauptfolgeerscheinung von langfristiger Einsamkeit etwa ist chronischer Stress. Dieser bewirkt wiederum einen krankmachenden Effekt. Dass Einsamkeit eben schwere gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann, ist wissenschaftlich eindeutig belegt. Dr. Günter Klug, Präsident von pro mente Austria, sagt diesbezüglich:
„Einsamkeit ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes. Das ist wie Hunger und Durst. Wenn ich Hunger oder Durst habe, dann weiß ich, ich sollte etwas essen, weil wenn ich das länger nicht tue, werde ich zumindest abnehmen oder verdursten. Einsamkeit ist eben eigentlich nur ein Warnsignal, das mir sagt ich muss jetzt etwas für meine Kommunikation, für meine Beziehung, für mein Wohlbefinden machen. Wenn ich das dann mache löst sich dieses Gefühl wieder auf. Das heißt es macht kurzfristigen Stress, verändert ein bisschen etwas an der inneren Hormonsituation und wenn ich es dann löse, dann springt das Belohnungssystem an und ich fühle mich wohl...