Jeder zehnte Mensch leidet in Österreich an Migräne, der Leidensdruck und die Einschränkungen im Alltag sind für Betroffene mit regelmäßigen Migräneanfällen enorm – das zeigt die aktuelle Befragung von Migräne-PatientInnen ‚My Migraine Voice Survey‘, die Bewusstsein schaffen will für die meist großen Einschnitte in die Lebensqualität von Betroffenen. Befragt wurden PatientInnen in Österreich, die mindestens vier Tage pro Monat Migräne haben. Dabei gaben zwei von drei Befragten an, dass die Erkrankung ihre Partnerschaft, das Familien- und Berufsleben negativ beeinflusst. Betroffene gehen etwa seltener aus und vermeiden es, Verabredungen zu treffen, um nicht wieder absagen zu müssen. Dazu kommen oft Schuldgefühle der Familie oder dem Arbeitsumfeld gegenüber, wenn aufgrund von Migräne Familienfeiern verpasst oder Krankentage genommen werden. Am häufigsten betroffen von Migräne sind laut Marion Vigl, Fachärztin für Neurologie und Schmerztherapeutin, Menschen im Alter zwischen 30 und 39 Jahren, die voll im Berufsleben stehen und oftmals perfektionistische Tendenzen aufweisen. Für diese Gruppe sei es besonders schwierig dem Anforderungsdruck nicht standhalten zu können, wodurch auch der Stress und Leidensdruck durch häufigere Migräneepisoden steigt. Außerdem zeigt sich ein Geschlechterunterschied, Frauen sind zwei- bis dreimal häufiger von Migräne betroffen als Männer, so Vigl. Sie zitiert aus der Studie und gibt damit Einblick in die Lebensrealität von Menschen, die mit der Erkrankung leben:
„Bei ungefähr 40 Prozent dauert die Attacke länger als einen Tag, also zwei oder drei Tage. Dreiviertel der PatientInnen berichten von wirklich ausgeprägten Schlafstörungen. 99 Prozent berichten, dass die Migräne ihre tägliche Aktivität beeinträchtigt hat und die Hälfte davon sagt, dass sie sie stark und regelmäßig im Alltag beeinträchtigt...