Für mehr als 80% der ÖsterreicherInnen ist die Angst vor Arbeitslosigkeit ihre größte Sorge (market, 2017). Derzeit sind laut AMS 296.275 Menschen auf Arbeitssuche, dem stehen 80.288 offene Stellen gegenüber (Stand 30.4.2019). Im Rahmen des Volkshilfe Sozialbarometers, erhoben vom SORA Institut, werden mehrmals jährlich repräsentative Befragungen zu aktuellen sozialpolitischen Themen durchgeführt. Die aktuelle Studie zum Thema Arbeitslosigkeit und Notstandshilfe lotet die Einstellungen der Gesellschaft zu Fragen zum Thema aus. Der Grundtenor: eine Mehrheit der befragten ÖsterreicherInnen spricht sich für eine gute Absicherung bei Arbeitslosigkeit und gegen die Abschaffung der Notstandshilfe aus. Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich:
„Das erste Ergebnis ist, dass Notstandshilfe weiterhin zeitlich unbegrenzt auszuzahlen ist. Also 59 Prozent, beinahe 60 Prozent der Österreicher meinen, die Notstandshilfe ist wichtig für jene Menschen, die länger arbeitslos geworden sind, damit sie ihre Existenz gesichert wissen können. Das ist ein guter Wert, ein sehr schöner Wert, auch im Vergleich zu anderen Ländern. Wenngleich natürlich 32 Prozent diese Notstandshilfe ablehnen, sehen wir deutlich, dass wir hier nicht eine knappe Mehrheit sondern eine große Mehrheit haben für ein soziales Österreich.“
Wer in Österreich seinen Job verliert, hat zunächst Anspruch auf Arbeitslosengeld. Wenn das Arbeitslosengeld ausläuft, kann Notstandshilfe beantragt werden, die 92 bis 95 Prozent der Höhe der Leistungen des Arbeitslosengeldes ausmacht. 2018 bezogen 156.628 Menschen Leistungen aus der Notstandshilfe. Diese soll laut dem Regierungsprogramm von ÖVP und FPÖ allerdings abgeschafft werden, sodass Leistungsempfänger nach dem Auslaufen des Arbeitslosengeldes direkt Mindestsicherung beantragen müssten...