Eine Million Arten sind weltweit vom Aussterben bedroht, wie der Weltbiodiversitätsrat IPBES in einem aktuellen Bericht festhält und auch in Österreich sind die Zahlen bezüglich des Artensterbens alarmierend. Sämtliche österreichische Amphibien und Reptilienarten, sowie rund die Hälfte aller heimischen Schmetterlingsarten sind in ihrem Bestand bedroht. Hauptursache für diesen Rückgang an Vielfalt ist, dass geeignete Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten immer seltener werden. Durch die intensive Flächennutzung seitens der Landwirtschaft, dem Verbau wertvoller Flächen, Pesitizideinsatz, sowie der rigorosen Pflege öffentlicher Grünflächen und privater Gärten, kann sich die Natur immer seltener entfalten. Vor diesem Hintergrund hat die Natur- und Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 das Projekt „Nationalpark Garten“ zur Förderung naturnaher Gärten gestartet. Über die Bedeutung von Gärten im Kampf gegen das Artensterben sagt Dr. Martin Lödl, Direktor der II. Zoologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien:
“Die Gärten sind ein absolut wichtiger Punkt, und zwar hauptsächlich aus dem Grund der Übung des Geistes. Es ist wichtig, dass die Menschen einmal erkennen, dass es unglaublich wichtig ist diesen Lebensraumschutz zu machen und dann zurückzukehren, und auch innerhalb der eigenen Gärten ein bisschen mehr Biologie hineinzubringen, ist auf jeden Fall etwas sinnvolles. Wir werden die Insektenfauna jetzt nicht mehr auf einen natürlichen Stand wie er vor 200, 300 Jahren bei uns existierte zurückbringen, das wäre unrealistisch. Das zu erwarten wäre zu viel, aber es ist ein ganz ein wichtiger Beitrag, vor allem weil die Insekten eine sehr spezifische Biologie haben...