In Österreich ist jedes dritte Kind in der Altersgruppe zwischen sechs und neun Jahre adipös, also fettleibig. Die Welt Gesundheitsorganisation (WHO) hat die österreichische Bundesregierung daher aufgefordert bis 2020 geeignete Präventionsprogramme und Interventionskonzepte gegen krankhaftes Übergewicht im Kindes- und Jungendalter umzusetzen. Die Österreichische Ärztekammer hat jetzt die Initiative ergriffen und gemeinsam mit Ernährungsmedizinern der MedUni Wien ein Bündel von strategischen Maßnahmen und gesundheitspolitischen Forderungen erarbeitet. Dr. Kurt Widhalm, Kinderarzt und Präsident des Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin, erklärt warum ein „Aktionsplan Adipositas“ für Österreich nötig ist.
„Österreich liegt bei sieben bis neunjährigen Kindern mit einem Prozentsatz bei Burschen von 30 Prozent und bei Mädchen von zirka 22 Prozent im oberen Feld. Es gibt Länder in denen die Prävalenzen noch höher sind. Der Hintergrund ist auch, dass viele dieser Kinder und Jugendlichen später auch als Erwachsene übergewichtig sein werden und damit die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass sie sekundäre Folgeerkrankungen erleiden wie Diabetes, Herzerkrankungen, Gelenkserkrankungen aber auch psychische Probleme.“
Ziel des "Aktionsplans Adipositas“ ist die zügige politische Umsetzung von wirksamen Präventionsmaßnahmen, um bis zum Jahr 2025 unter anderem das Ausmaß kindlichen Übergewichts einzudämmen und damit auch die Frühsterblichkeit zu reduzieren. Eine der größten Probleme sind bereits festgefahrene Strukturen, die ungesundes Essen beinhalten. Eine der Maßnahmen ist der sogenannte „gesunde Teller“, ein Vorschlag der eine Reduktion von Fleisch zugunsten einer vermehrten Gemüseaufnahme beinhaltet...