Elf Prozent aller Beschäftigten in Österreich bekleiden Führungspositionen. Das zeigt die aktuelle Auswertung des Österreichischen Führungskräfte-Monitors. Als Führungskräfte gelten alle unselbstständig Beschäftigten, die in den Befragungen zum Arbeitsklima-Index angeben, eine Leitfunktion für mindestens einen Mitarbeiter auszuüben. Das sind rund 418.000 Beschäftigte, von denen die meisten auf der unteren und mittleren Führungsebene angesiedelt sind. Vier von zehn davon führen weniger als fünf Beschäftigte. 15 Prozent haben mehr als 20 Mitarbeiter unter ihrer Führung. Daniel Schönherr ist Researcher am SORA Institut für Politik und Sozialforschung und erläutert anhand der Ergebnisse des aktuellen Arbeitsklima-Index, die typische Charakteristik einer Führungskraft in Österreich:
„Die typische Führungskraft in Österreich ist nach wie vor ein Mann, ein höher qualifizierter Mann, ohne Migrationshintergrund in der Regel, und älter als 45 Jahre. Männer über 45 mit höheren Bildungsabschlüssen, sprich Matura oder Studienabschluss, und ohne Migrationshintergrund, die machen im Schnitt 16 Prozent aller Führungskräfte in Österreich aus. In höheren Führungsebenen, also mehr als 50 Mitarbeiter unter der Leitung, machen sie sogar 27 Prozent aus, also mehr als jede vierte Führungskraft dort. Umgekehrt: Männer über 45 mit höheren Bildungsabschlüssen und ohne Migrationshintergrund machen im Vergleich dazu nur 5 Prozent der Beschäftigten ohne Führungsaufgaben aus. Das heißt, sie sind in den Führungsebenen des Landes dreimal so stark vertreten, wie in der restlichen Erwerbsbevölkerung und in den höheren Führungsebenen sogar fünfmal so stark vertreten. Das heißt, der Arbeitsmarkt wird zunehmend diverser, die Führungsebenen jedoch nicht...