Die Österreichische Ärztekammer fordert aus konkretem Anlass mehr Maßnahmen zum Schutz von Ärztinnen und Ärzten vor Gewaltübergriffen. Erst vergangene Woche wurde ein Arzt im AKH Wien durch den Messerstich eines Patienten schwer verletzt. Der Angriff sei durchaus symptomatisch für eine generelle gestiegene Gewaltbereitschaft seitens PatientInnen gegenüber dem Gesundheitspersonal, sagt a.o. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer und Präsident der Wiener Ärztekammer:
„Es handelt sich dabei, was die Tat selbst betrifft, um einen Einzelfall eines vermutlich psychisch alterierten Patienten. Was die Aggression gegen Ärztinnen und Ärzte und angehörige der Gesundheitsberufe betrifft ist es leider kein Einzelfall, sondern wir haben immer mehr Beschwerden, dass es zu Aggressionen und Übergriffen gegen Gesundheitspersonal kommt. Glücklicherweise geht es dem Kollegen besser. Er ist operiert worden, hat es überlebt, was am Anfang nicht selbstverständlich war. Ich war vergangene Woche auch bei einem internationalen Treffen der deutschsprachigen Ärztevertretungen und wir haben dort hören müssen, dass Aggression gegen Angehörige der Gesundheitsberufe kein österreichisches Phänomen ist, sondern international immer häufiger wird. Sowohl aus Italien, als auch aus Deutschland hat es Berichte gegeben und in Italien ist es dazu gekommen, dass die Strafen gegen Aggressoren im Gesundheitsbereich verschärft wurden. Auch wir haben die Forderung bereits vor einiger Zeit aufgestellt, dass tätliche Angriffe auf Personal aus dem Gesundheitsbereich strafrechtlich ähnlich geahndet werden, wie Angriffe auf Polizisten, Sachverständige oder Buschauffeure und so wie es aussieht wird die ÖVP auch einen entsprechenden Antrag im Parlament einbringen...