Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) fordert eine Reform des Steuersystem zu Gunsten einer gerechteren Besteuerung der österreichischen ArbeitnehmerInnen. Österreich sei demnach ein Höchst-Steuerland für die heimische ArbeitnehmerInnenschaft, jedoch gleichzeitig ein Niedrigst-Steuerland für Vermögensbesitzer, Hochverdiener und Millionenerben, so das Urteil des ÖGB. Im Rahmen des ÖGB-Sommerdialogs zum Thema Steuergerechtigkeit diskutierten VertreterInnen von unter anderem der Wirtschaftsuniversität Wien, der Österreichischen Nationalbank, Greenpeace und der Arbeiterkammer, über die Einführung einer Vermögensteuer, Erbschaftsteuer sowie einer Digitalsteuer. Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB sagt über das derzeitige Steuersystem:
„Die Arbeitnehmer zahlen die Hauptlast. 80 Prozent der Steuereinnahmen kommen vom Konsum und von der Arbeit und da ist es für uns auch ganz logisch, dass 80 Prozent der Entlastung auch wieder in diese Gruppe zurückfließen muss und nicht, wie die Bundesregierung bei ihrer Steuerreform geplant hatte, nur über 60 Prozent. Dass die Regierung dann noch die Arbeitnehmer diese Steuerreform mit einem höheren Pensionsalter und einer Verschlechterungen bei der Schwerarbeiterpension bezahlen hätte lassen, das sind Dinge, die uns nicht passen. Den reichsten zehn Prozent der Österreicher gehören zwei Drittel des gesamten Vermögens und die Steuerlast ist extrem ungleich verteilt. Wir haben eine hohe Vermögenskonzentration in Österreich und sind ein Schlusslicht in der internationalen Besteuerung, wenn es darum geht Geld vom Vermögen zu holen. Diese Schieflage wollen wir in die andere Richtung bringen, vor allem auch deshalb, dass unser Sozialsystem, unsere Infrastruktur auch finanziert werden kann...