Wer einen All-in-Arbeitsvertrag hat, sollte auf jeden Fall nachrechnen ob die geleisteten Überstunden auch abgegolten werden – darauf weist die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) heute, Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz hin. In Österreich gab es laut Statistik Austria mit Stand 2015 540.000 ArbeitnehmerInnen mit All-in-Vertrag, also einem Pauschalgehalt, in dem geleistete Mehr- und Überstunden abgegolten sind. Sollten die tatsächlich geleisteten Mehr- und Überstunden jedoch jene in der Pauschale abgegoltenen übersteigen, ist das zum Nachteil der Beschäftigten. In diesem Fall erhalten die ArbeitnehmerInnen eine verhältnismäßig geringere Bezahlung für Überstunden als für Normalarbeitsstunden. Zur Berechnung der Überbezahlung bietet die GPA-djp den hauseigenen All-in-Rechner an, der überarbeitet und an das Anfang 2019 in Kraft getretene Arbeitszeitengesetzes angepasst wurde. Der Rechner ist ein Gratisservice der Gewerkschaft und für 18 Branchen verfügbar. Aus den bisher entstandenen Daten des Rechners wurden von der GPA-djp 78.000 Fälle ausgewertet. Daraus lassen sich einige Tendenzen erkennen, wie Christina Höferl von den GPA-djp Interessensgemeinschaften zusammenfasst:
„Es hat sich an unseren Daten, in den 78.000 Fällen, gezeigt, dass es über alle Branchen und alle Bundesländer hinweg einen Unterschied bei den All-in-Gehältern zwischen Frauen und Männern zum Nachteil von Frauen gibt. Das heißt, sogar bei den vermeintlich Besserverdienenden, nämlich bei den weiblichen All-in-VertragsnehmerInnen, gibt es einen Gender-Pay-Gap. Dieser beziffert sich wie folgt: Frauen verdienen laut unseren Daten im Schnitt 14,5 Prozent weniger als Männer, gleichzeitig arbeiten sie nur um 0,5 Prozent weniger als diese...