Speziell bei jungen Arbeitnehmerinnen ist die Verunsicherung in Hinblick auf die Altersvorsorge groß. Wie der Österreichische Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt, glauben nur drei von zehn unselbständig Erwerbstätigen unter 30 Jahren, dass die Pension vollkommen ausreichen oder sogar ein sehr gutes Leben im Alter ermöglichen wird. Sozialforscher Georg Michenthaler (IFES):
„Speziell die jüngeren Beschäftigten machen sich größere Sorgen, ob sie mit der ihnen aus der beruflichen Tätigkeit zustehenden Altersvorsorge einmal auskommen können werden. Da gibt es also größere Sorgen. Man könnte annehmen, dass die dementsprechend auch vermehrt auf private Vorsorgemodelle setzen, de facto ist es aber nicht so. Einerseits weil sie es sich nicht leisten können weil sie erst am Anfang ihrer Berufskarriere stehen, andererseits weil es einfach noch nicht so dringend ist.“
22 Prozent der Befragten zwischen 15 und 29 Jahren sind sogar der Meinung, dass die Alterspension später einmal nicht zur Existenzsicherung ausreichen wird. Trotzdem verfügt nur etwas mehr als ein Drittel der Unter-30-Jährigen über eine private Vorsorge – in Form einer Lebensversicherung, geförderten privaten oder einer betrieblichen Pensionsvorsorge. Ein Drittel dieser Altersgruppe hat sogar gar keine Altersvorsorge. Warum das so ist, erklärt Michenthaler:
„Private Altersvorsorge muss erst einmal finanziert werden. Und da gibt es ganz klare Unterschiede, das heißt diejenigen, die ohnehin eher abgesichert sind in ihrer beruflichen Tätigkeit, stabile Arbeitsverhältnisse haben, besser verdienen, höher qualifiziert sind – von denen haben etwa doppelt so hohe Anteile auch private Altersvorsorgen im Vergleich zu denen, die eben schlechter qualifiziert sind, unsichere Beschäftigungsverhältnisse haben, einfache Angestellte, einfache Arbeiter, Hilfsarbeiter oder Hilfsarbeiterinnen, oder eben auch Facharbeiter...