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IG-Milch kritisiert Molkerei für „sittenwidrige Verträge“: Klagen werden geprüft

11.09.2019

Anita Austivka

Laut der IG-Milch erlebten viele Bäuerinnen und Bauern, die ihre Milch an die Ennstal Milch liefern, eine böse Überraschung. Mit 1. Oktober soll eine neue Regelung für Direktvermarkter in Kraft treten, die für einige Bauern wirtschaftliche Nachteile bringen wird. Ernst Halbmayr, Projektleiter „A faire Milch“, fasst die neue Regelung zusammen:

„Ab 1.Oktober diesen Jahres will die Ennstal Milch den direkt vermarktenden Bauern, wenn sie nicht regelmäßig Milch liefern, pro Monat 5 Cent – je gelieferten Liter Milch – abziehen und wenn sie eine Gesamtmenge von 50.000 Kilogramm pro Jahr überschreiten rückwirkend auf das ganze Jahr 10 Cent pro gelieferten Liter Milch abziehen.“

Für die IG-Milch ist es nicht nachvollziehbar wie so eine Regelung entstehen kann, da die meisten Molkereien Genossenschaften sind, denen Bäuerinnen und Bauern angehören und die in ihren Statuen stehen haben, dass die Genossenschaft die Aufgabe hat die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Mitglieder zu fördern. Statt dessen sieht die IG-Milch den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung, weil Bäuerinnen und Bauern nicht einfach zu einer anderen Molkerei wechseln können, wenn sie mit den Verträgen nicht zufrieden sind – oft gibt es in einer Region keine anderen Molkerei. Obmann Ewald Grünzweil spricht von sittenwidrigen Verträgen und hat bereits eigene Erfahrungen mit seiner Molkerei gemacht:

„Ich bin ja auch ein Betroffener davon. In meinem Milchliefervertrag steht zum Beispiel drinnen, dass wenn ich etwas sage, das meiner Molkerei nicht passt, am Monatsende die Milchabholung bei mir eingestellt wird. Wenn das keine Bedrohung meiner wirtschaftlichen Existenz ist...

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