947.000 Österreicherinnen und Österreicher kümmern sich um ihre pflegebedürftigen Angehörigen – 80 Prozent von ihnen sind weiblich und bei 42.700 handelt es sich um Kinder und Jugendliche. Angehörige sind somit der größte Pflegedienst Österreichs. Um diese Menschen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken hat das Rote Kreuz gemeinsam mit der Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger den ersten Nationalen Aktionstag für pflegende Angehörige ins Leben gerufen. Über alle Bundesländer wird heute - in Kooperation mit dem Gemeindebund, dem Städtebund und zahlreichen Organisationen – versucht ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es jeden treffen kann. Die Präsidentin der Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger, Birgit Meinhard-Schiebel begrüßt, dass das Thema wieder verstärkt in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion rückt, und wendet sich mit Forderungen an die neue Regierung. Allen voran fordert sie Rechtssicherheit bei Ansprüchen, da es in ihren Augen nicht sein kann, dass pflegende Angehörige alleine gelassen und zu Bittstellern werden:
„Auf der einen Seite ist es eben die Regelung von Rechtsansprüchen, die besonders wichtig ist. Wir fordern auch Rechtssicherheit für Eltern von Kindern mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen. Die Leben nachwievor in der Situation, dass sie nicht wissen wie es mit ihren Kindern weitergeht, wenn sie nicht mehr für sie da sein können. Und dann gibt es die Forderung, dass Menschen, die selbstständig erwerbstätig sind, die Pflege zwar übernehmen können – aber sie bekommen keine Pflegekaranzgeld. Das heißt: Sie müssen um ihre Existenz kämpfen, weil sie als Selbstständige sehr oft in der Situation sind, dass sie ihre Arbeit vernachlässigen müssen, dass sie keinerlei finanzielle Unterstützung bekommen und wenn dann der gepflegte Angehörige gestorben ist, stehen sie vor den Trümmern ihrer Existenz...