Rund 25% der niederösterreichischen Landwirte betreiben in unterschiedlicher Form Direktvermarktung. 77 Prozent der Betriebe vertreiben ihre Produkte direkt ab Hof. Viele Betriebe nutzen auch immer häufiger alternative Absatzkanäle wie den Automatenverkauf oder gemeinsame Bauernläden. Das ist das Ergebnis der neu erschienen Studie “Vertriebsoptionen von bäuerlichen Lebensmittel in Niederösterreich” im Auftrag der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Sie zeigt die Chancen und Risiken der unterschiedlichen Absatzwege und beleuchtet auch, ob diese für alle Regionen gleichermaßen passend sind. Studienautor Pierre Sauer, fasst die spannendsten Ergebnisse zusammen:
„Am überraschendsten fand ich dass es in den einzelnen Regionen sehr große Unterschiede in den Zielgruppen gibt. Das heißt die Art und Weise von Menschen, die offen sind für nachhaltige Produkte. Hier gibt es von Bezirk zu Bezirk massive Unterschiede, die ich so nicht erwartet hätte. Am spannendsten ist gerade für Österreich, das Thema Tourismus. Der Tourismus hat einen sehr großen Einfluss auf das Thema der Gastronomie Direktvermarktung und hier merkt man auch, dass es ein deutlich höheres Potential ist als in Tourismus schwächeren Regionen. Daher sollte man sich als Landwirt auch überlegen ob man hier nicht Fuß fassen kann.“
Im Gesamtergebnis gibt es ein klares Ranking, wonach Hofläden, Hofverkauf, Selbstbedienungsladen und mobile Märkte am besten abschneiden und der Verkauf mittels Lebensmittelhandelsketten und an Großküchen am wenigsten attraktiv erscheinen. Die zunehmende Komplexität ist nicht mehr für jeden Betrieb individuell abfangbar und kann unter anderem durch Gemeinschaftsauftritte mit anderen Betrieben oder das spezialisieren in Nischen eventuell abgemildert werden...