Die Wahrscheinlichkeit während des eigenen Lebens an Schizophrenie zu erkranken, liegt bei rund 1,4 Prozent. Zum heutigen Zeitpunkt leidet damit rund einer von hundert Österreichern unter Schizophrenie. In der Regel erkranken dabei Männer in einem früheren Alter als Frauen. Im Schnitt tritt die Krankheit zwischen dem 20sten und 25sten Lebensalter auf, es gibt aber eine große Schwankungsbreite. Über die Symptome und den krankheitsverlauf von Schizophrenie sagt Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Nestor Kapusta, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin und Leiter der Suicide Research Group an der MedUni Wien:
„Die Erkrankung kann, anders als vielleicht bei anderen psychischen Erkrankungen, einen sehr hohen Leidensdruck verursachen. Die meisten psychischen Erkrankungen haben einen eingipfeligen Verlauf. Die Schizophrenie ist hingegen eine chronische Erkrankung, die mit vielen sogenannten positiven und negativen Symptomen vergesellschaftet ist. Also Positivsymptome sind Halluzinationen beziehungsweise Wahnideen. Das sind sehr dynamische Symptome die auftreten können und zu den Negativsymptomen zählen, vorwiegend anhedonie Symptome. Das heißt, Depressivität, sozialer Rückzug, Affektarmut. Das sind Symptome die weniger auffallen und häufig zunächst übersehen werden. Wichtig bei der Schizophrenie ist zu sagen, dass die Lebenserwartung von Menschen, die eine Schizophrenie hatten deutlich reduziert ist, nämlich um 12 bis 15 Jahre. Das liegt vor allem auch an vielen Komorbiditäten die bei Menschen mit schizophrenen Erkrankungen auftreten, wie etwa Herz-Kreislauferkrankungen oder Lungenkrebs, Diabetes. Das erklärt sich dadurch, dass schizophrene Menschen häufig einen sehr ungesunden Lebenswandel führen, auch zu sehr sozial benachteiligten Schichten gehören...