75 Prozent von Ärztinnen und Ärzte sagen, dass von Armut betroffene Kinder weniger gesund oder leistungsfähig sind als andere Kinder. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Forschungsinstituts SORA, welche von der Volkshilfe Österreich und der Ärztekammer Wien in Auftrag gegeben wurde. Insgesamt wurden für die Studie mehr als 500 ÄrztInnen unterschiedlicher Fachrichtungen befragt. Eine Mehrheit dieser sieht demnach einen signifikanten Zusammenhang zwischen Kinderarmut und der Gesundheit von Kindern. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen und Wiener Ärztekammer, sagt über diesen Zusammenhang:
„Wir wissen, dass Kinder und Jugendliche, die in Armut leben, öfter krank sind, Störungen in ihrer Entwicklung, Schmerzen, Schlafstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck haben, häufiger psychisch krank sind und dass sie um fünf bis acht Jahre früher sterben als die Durchschnittsbevölkerung. Wenn sie krank sind, und das sind sie auch häufiger, sind sie auch länger krank. Ursachen sind falsche, nicht ausgewogene Ernährung, zu wenig Bewegung und eine insgesamt gesundheitliche Benachteiligung, die sie ein Leben lang mit sich führen.“
Demnach gaben in der Befragung 47 Prozent der ÄrztInnen an, dass sie arme Kinder regelmäßiger aufsuchen als Kinder, deren Familien nicht armutsgefährdet sind. 75 Prozent gaben an, dass die Kinder häufiger an mangelnder körperlicher Fitness leiden. Die Befragten sehen somit auch einen deutlichen Zusammenhang zwischen Armut und Übergewicht bei Kindern und insgesamt 61 Prozent sagen, dass die Kinder auch häufiger an chronischen Krankheiten leiden. Neben den diversen physischen Negativfolgen, bringt Armutsbetroffenheit bei Kindern auch psychosomatische Folgen mit sich...