Die drei wichtigsten Österreichischen Diabetes-Selbsthilfevereine, die Österreichische Diabetikervereinigung, die Aktiven Diabetiker Austria und der Verein DIABÄR, haben gemeinsam die neue Dachorganisation “wir sind diabetes” gegründet. Insgesamt nimmt die Zahl an Menschen mit Diabetes derzeit stark zu. Der aktuelle Rechnungshofbericht zur Diabetes-Prävention und Versorgung zeigt demnach deutlichen Verbesserungsbedarf bei der Behandlung in Österreich. Assoz. Prof. Priv. Doz. Dr. med. Susanne Kaser, stellvertretende Direktorin der Universitätsklinik für Innere Medizin I, Innsbruck und designierte Präsidentin der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG), sagt über die Anzahl heimischer Diabeteskranker:
“Es ist so, dass die Häufigkeit von Diabetes weltweit dramatisch zugenommen hat. Auch in Österreich sind wir nicht verschont geblieben. Wir rechnen, dass wir in Österreich derzeit etwa 600.000 Betroffene haben und dass das in den nächsten Jahren noch einmal deutlich zunehmen wird. Wir haben tolle Entwicklungen in der Therapie in den letzten Jahren erfahren, dennoch ist es so, dass alle 50 Minuten in Österreich ein Betroffener an den Folgen von Diabetes verstirbt. Das heißt, wir haben hier wirklich noch ganz großen Handlungsbedarf.“
Die Vereine fordern demnach unter anderem die Umsetzung der Ziele der Österreichischen Diabetes-Strategie 2017, die Errichtung bundesweiter einheitlicher Standards in der Versorgung, sowie die Ausweitung des bereits bestehende Diabetes-Management-Programms “Therapie Aktiv”. Mit der Gründung von “wir sind diabetes” möchten die Patientenorganisationen diesen Forderungen nun mehr Gehör verschaffen und Ziele erstmals gemeinsam formulieren...