In einigen Regionen und Spitalstypen wird Österreich ein spürbarer Mangel an Anästhesistinnen und Anästhesisten drohen. Das ist das Ergebnis einer von der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) beauftragten Analyse. Erhoben wurde im Zuge einer österreichweiten Befragung, wie viele AnästhesistInnen in den verschiedenen Krankenhäusern im Einsatz sind, wie die Altersstruktur des ärztlichen Personals in den anästhesiologischen Abteilungen aussieht, und wie es um die Nachwuchsrekrutierung aussieht. Univ.-Prof. Dr. Klaus Markstaller, Präsident der ÖGARI, über die Hintergründe des drohenden Mangels:
„In Österreich ist vorgeschrieben, dass mindestens 50 Prozent Fachärzte vorgehalten werden müssen – anders ausgedrückt: Für jede Ausbildungsstelle müssen Sie mindestens einen Facharzt nachweisen. Das tun die Universitätskliniken mehr oder weniger – ich sag einmal salopp, sie reizen den Anteil an Assistentinnen und Assistenten aus. 59 Prozent – im Schnitt – sind Fachärzte, das ist auch sinnvoll. Bei Schwerpunktkrankenhäusern sind es aber schon 47 Prozent Fachärztinnen und Fachärzte und über 80 Prozent bei den Häusern der Standardversorgung. Sie sehen also der Nachwuchs fehlt in den mittelgroßen und kleineren Krankenhäusern.“
Das Verhältnis der Ärzte, die in den Ruhestand gehen zu jenen, die ausgebildet werden, ist laut Univ. Prof. Dr. Markstaller an den Universitätkliniken kein Problem, hier werden mehr Personen ausgebildet, als in den nächsten 10 Jahren in den Ruhestand gehen - an den Schwerpunktkrankenhäusern hält es sich die Waage. Das große Problem wird bei den vielen kleinen Krankenhäusern sein, die zumindest aus eigener Kraft nicht in der Lage sein werden die Stellen, die durch Ruhestände leer werden, nachzubesetzen...