Plasma ist ein Rohstoff der nicht künstlich hergestellt werden kann und als Ausgangsmaterial verwendet wird, um lebenswichtige Medikamente herzustellen. Aufgrund ihrer Effektivität und der steigenden Nachfrage braucht die Medizin immer mehr Plasmaproteinpräparate. Allein der Bedarf an Immunglobulinen ist von 47,4 Tonnen im Jahr 2000 auf 197 Tonnen im Jahr 2018 gestiegen. Laut Prognose werden im Jahr 2026 rund 335 Tonnen gebraucht werden. Seit 6. November gibt es in Wien ein neues Plasmazentrum in der Operngasse. Hier können jeden Tag mehr als 300 SpenderInnen behandelt werden. Österreich ist schon lange ein Pionierland was Plasmaspenden betrifft. Das erste Plasmaspendezentrum Europas wurde hier 1964 eröffnet, und noch heute werden etwa fünf der weltweit 60 Millionen Liter des gespendeten Plasma in Fraktionieranlagen in Österreich zu Arzneimitteln verarbeitet. Dr. Matthias Gessner, Leiter der Europäischen BioLife-Plasmazentren, gibt einen Überblick über Zahlen, Daten und Fakten:
“Insgesamt gibt es in Österreich, inklusive diesem neuen Zentrum, 18 Plasmazentren. Davon gehören 10 zur Biolife Gruppe. Die 17 Plasmazentren haben im letzten Jahr ungefähr eine halbe Million Liter Plasma in Österreich aufgebracht. Das klingt natürlich erstmal enorm, aber man muss sich auch bewusst sein, dass Plasma zu 90% aus Wasser besteht. Die brauchbaren Eiweiße sind nur ein kleiner Anteil der Spende. Das Volumen ist also enorm, aber die Aufgabe in der Verarbeitung besteht genau darin, die Eiweiße einzeln aus dem Plasma heraus zu holen. Dadurch wird die Menge schon wesentlich weniger, während der Bedarf weiter steigend ist. Die Wachstumsraten über den Bedarf der letzten Jahre waren zirka bei sechs bis acht Prozent pro Jahr...