Laut NEOS gibt es im Moment in Wien zu viele Kinder für zu wenige ÄrztInnen, was oft lange Wartezeiten zur Folge hat. Die Stadt soll deshalb Gelder umschichten und gemeinsam mit der Krankenkasse neue Kassenstellen für KinderärztInnen schaffen. Geschieht dies nicht, bekommen nicht alle Kinder die Gesundheitsversorgung, die sie brauchen. Von den derzeit größten Baustellen, die es vor allem politisch zu lösen gilt, berichtet die Kinderärztin Priv. Doz. Dr. Nicole Grois, Kinderordination Alsergrund:
„Wir haben eine zunehmende Zwei-Klassen-Medizin. In Wien sind mittlerweile nur mehr 40 Prozent der KinderfachärztInnen KassenärztInnen, 60 Prozent sind WahlärztInnen. Das ist eine sehr alarmierende Entwicklung! Von den KassenärztInnen sind mehr als die Hälfte über 55 Jahre alt, was heißt, dass sie in den nächsten Jahren in Pension gehen werden. Es ist allen klar, dass wir dann ein großes Problem haben werden. Doch das Problem ist eigentlich schon jetzt da, in diesem Winter und wir KassenärztInnen fürchten uns schon vor der Grippezeit. Denn auch das ist ein großes Thema: Grippeimpfung ist wichtig, wird aber noch immer nicht für unsere Kinder bezahlt.“
Die ÄrztInnen haben Sorge, dass, wenn eine massive Grippewelle kommt, diese aufgrund von Personal- und Vertretungsmangel nicht bewältigt werden könnte. Viele fahren deshalb nicht auf Urlaub, weil sie schlicht keine Vertretung finden und die Eltern der Kinder im Ernstfall nicht wissen würden, wohin sie sich wenden sollen. Zudem ist auch die Entlohnung der Kassenärzte ein Problem; sie ist nicht mehr adäquat, weshalb immer weniger Junge diesen Beruf ausüben möchten. Dr. Elisabeth Rüth-Dessel, “Die Frau Doktor beim Riesenrad”, rief aufgrund dieser Alarmzeichen im November den Kindertisch ins Leben:
„Die Veränderung, welche dringendst nötig ist, betrifft Kinder, die heute geboren sind und zum Teil niemanden finden, der sie betreut...