Masthühner haben in Österreich bis zu 40 Prozent mehr Platz im Stall als im europäischen Durchschnitt, Puten sogar bis zu 75 Prozent mehr. Heimische Tiere haben so deutlich bessere Lebensbedingungen als in anderen Ländern. Auf Grund des geltenden Bundestierschutzgesetzes hat Österreich demnach die strengsten Haltungsbestimmungen für Geflügel innerhalb der Europäischen Union. Nicht immer ist für den Konsumenten im Supermarkt jedoch ersichtlich, ob ein Produkt aus Österreich stammt und somit nach den strengen heimischen Kriterien in der Geflügelproduktion gefertigt wurde. Die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft, ZAG, hat daher gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Österreich einen „Store-Check“ im Lebensmitteleinzelhandel hinsichtlich der Herkunft von Produkten durchgeführt. Markus Lukas, Obmann der Geflügelmastgenossenschaft GGÖ, sagt über die Ergebnisse dieser Studie:
„Wir haben uns 504 Produkte angesehen, davon 234 aus dem Bereich Frischfleisch und 270 aus dem Bereich Convenience. Bei knapp 63 Prozent ist im Frischfleisch klar ersichtlich, dass es aus Österreich ist. Jeder kennt das AMA-Gütesiegel. Wir finden es auf einer Größe von zwei mal zwei Zentimeter auf der Vorderseite oder maximal auf der Rückseite. Bei 37 Prozent des Frischfleisches kann ich Ihnen nicht sagen, ob das Fleisch zu hundert Prozent aus Österreich ist oder nicht - und ich bin ein Profi. Es ist nicht erkennbar und somit ist es für mich eine ganz klare Diskriminierung. Der Kunde und der Konsument sollte wissen, was er kauft und das sieht er hier nicht. Im Convenience Bereich – da spreche ich von den verarbeiteten, marinierten Produkten – ist es noch viel schlimmer. Da dreht sich das Ganze nämlich...