Die generellen Durchimpfungsraten in Österreich sind seit Jahrzehnten zu niedrig und haben auch hier zu einer Renaissance von schweren Infektionskrankheiten wie Masern oder Keuchhusten (Pertussis), aber auch zu vielen mit der echten Grippe (Influenza) assoziierten Todesfällen geführt. Die Influenza Durchimpfungsrate liegt in Österreich zum Beispiel bei unter zehn Prozent, obwohl hunderte Todesfälle als Folgen der Influenza-Erkrankung festgestellt wurden. Durch unvollständige oder nicht-wahrgenommene Impfungen, gefährdet man so nicht nur sich selbst, sondern auch andere, da der Herdenschutz nicht mehr funktioniert. Nach jahrzehntelanger Aufklärungsarbeit fordert Rudolf Schmitzberger, Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer, nun vor allem regulatorische Maßnahmen, er schildert sein Anliegen so:
„Die österreichische Ärztekammer bekennt sich klar, einerseits zu einer notwendigen Steigerung der Durchimpfungsraten und zu einem Maßnahmenpaket, das aber auch klar eine Impfpflicht für jene Impfungen, die eben gratis im Impfprogramm verankert sind, miteinschließt. Wir erachten die intensive Aufklärungsarbeit vor allem im Mutter-Kind Pass für ganz ganz notwendig. Das machen wir seit Jahrzehnten. Wir sind hier aber an einem Punkt angelangt, wo es einfach nicht mehr ausreicht. Außerdem ist auch zu akzeptieren, dass diese Aufklärungsarbeit im Rahmen des Mutter-Kind Passes seit etwa 20 Jahren überhaupt nicht valorisiert worden ist. Das heißt auch aus diesem Grund, sagen die Kollegen: „Es reicht. Das Plateau ist erreicht, wir können nicht mehr.“ Das heißt also es bedarf auch regulatorischer Eingriffe.“
Beobachtet wurde, dass es immer mehr immunologische Tritt-Brettfahrer in Österreich gibt...