Vor vier Monaten hat die Österreichische-Ärztekammer (ÖAK) einen Forderungskatalog für die künftige Bundesregierung ausgearbeitet. Jetzt wurde das neue Regierungsprogramm veröffentlicht und darin kann die ÖAK viel Positives finden: wie zum Beispiel mehr Mittel für Präventionsmaßnahmen, oder wohnortnahe und flächendeckende ärztliche Versorgung. Doch es bleiben auch Fragen offen. Vor allem die Finanzierung bleibt unbeantwortet, was die angekündigten Maßnahmen schwer einschätzbar macht. Die Qualität der Regierungsprogramme wird daher erst nach tatsächlicher Umsetzung der Maßnahmen bewertbar sein. Dr. Naghame Kamaleyan-Schmied, Leiterin des OÄK-Referats Primärversorgung und ärztliche Zusammenarbeitsformen, erklärt wie die Ärztekammer zum neuen Regierungsprogramm steht:
„Prinzipiell sind wir mit dem Regierungsprogramm sehr zufrieden. Wir sehen es mit sehr viel Optimismus. Wir wissen aber, dass vieles was politisch angekündigt wird, nicht immer verwirklicht wird. Wir werden somit die Qualität der Ankündigung an ihrer Umsetzung messen. Wir werden uns anschauen, ob das was geboten wird, auch wirklich durchgesetzt wird oder nicht. Nachteil oder Vorteil dieses Regierungsprogramms ist aus meiner Sicht, dass es relativ unkonkret ist. Das heißt es gibt sehr viele Sachen, die man sich dann noch dazu denken kann, aber leider auch viele Sachen, die dann eben nicht verwirklicht werden können. Erfreulich, vor allem für mich als Hausärztin ist es, dass die Gesundheitsversorgung, vor allem der Ausbau der flächendeckenden wohnortnahen Versorgung, diesmal wirklich nachhaltig finanziell abgesichert werden soll. Ich hoffe wirklich aus tiefstem Herzen, dass das wirklich umgesetzt wird. Diese wohnortnahe Versorgung, die wir als Hausärzte und Hausärztinnen bieten, ist genau das, was sich vor allem ältere Personen wünschen...