Bis zu 1,8 Millionen Menschen sind in Österreich von chronischen Schmerzen betroffen. Bei rund 350.000 haben sich Schmerzen zu einer eigenständigen schweren Erkrankung mit massiver Chronifizierung entwickelt. Ein derartiges Krankheitsbild ließe sich aber in vielen Fällen durch eine entsprechende rechtzeitige Behandlung vermeiden. Zu diesem Zweck startet die Österreichische Schmerzgesellschaft, ÖSG, am 21. Jänner die bereits 19. Österreichischen Schmerzwochen. Im Rahmen der Initiative möchte die ÖSG Bewusstsein für Schmerzpatienten schaffen und über Therapie und Prävention von Schmerz informieren. Prim. Univ.- Prof. Dr. Rudolf Likar, Generalsekretär der ÖSG und Leiter der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, sagt dementsprechend über das richtige Vorgehen beim Auftreten akuter Schmerzen:
„Es müssen akute Schmerzen sofort behandelt werden, akute Rückenschmerzen zum Beispiel oder Schmerzen bei Kindern. Hier haben wir auch noch ein Manko, weil man sich bei vielen Schmerzmittel nicht traut diese den Kindern zu geben, weil sie für Kinder nicht zugelassen sind. Auch durch die Opioid-Krise in Amerika schwappt das Ganze wieder her, dass man davor Angst hat mit Opioiden bei Karzinompatienten zu behandeln. Auch das wäre der falsche Weg. Karzinompatienten muss man adäquat und schnell und frühzeitig behandeln, wie auch akute postoperative Schmerzen. Wir haben in Österreich 1,2 Millionen Operationen pro Jahr. Rund zehn Prozent dieser Patienten entwickeln chronische Schmerzen. Das sind 120.000 Österreicher pro Jahr. Hier müssen wir auch rechtzeitig in der Prävention anfangen. Das heißt, sofort im Krankenhaus mit einer adäquaten Schmerztherapie...