In Österreich wird der Personalbedarf im Gesundheits- und Sozialbereich innerhalb der nächsten Jahre deutlich ansteigen, de facto werden bis 2030 mehr als 70.000 Pflege-Fachkräfte zusätzlich benötigt. Diese Entwicklung hängt vor allem von demografischen Verschiebungen ab. Während das Alter der Menschen in Österreich zunimmt, geht die Zahl der Neueinsteiger in Pflegeberufe zurück. Hannes Ziselsberger, Caritas-Direktor in der Diözese St. Pölten:
„Die Jahrgänge, die jetzt ins Berufsleben einsteigen, umfassen weniger Menschen als jene, die aus dem Berufsleben aussteigen. In den nächsten zehn Jahren wird der Bedarf an Pflegekräften in Österreich bei etwa 73.000 NeueinsteigerInnen in den Pflegebereich liegen. Das heißt, dass wir jedes Jahr etwa 7.000 neue MitarbeiterInnen im Bereich der Sozialbetreuungs- und Pflegeberufe benötigen. Das ist eine Herausforderung, die es zu meistern gilt.“
Momentan werden alleine von der Caritas rund 26.000 O?sterreicherInnen betreut und gepflegt – davon 22.000 Menschen durch die mobile Hauskrankenpflege und rund 4.000 Personen in stationären Pflegeheimen. Dennoch fehlt es an Personal, wie etwa im Most- und Waldviertel, wo jede zehnte Pflegestelle unbesetzt ist. Konkret bräuchte es in diesem Berufsfeld mehr attraktive Bildungsangebote für Jugendliche sowie für berufliche Quer- und Umsteiger. Dies muss jedoch auch entsprechend kommuniziert und öffentlich gemacht werden, wie Birgit Poier, Leiterin des Caritas-Ausbildungszentrums für Sozialberufe, Graz, betont:
„Die Schwierigkeit, die die Sozialbetreuung in Österreich hat, ist, dass sie wenig bekannt ist. Alle die sie kennen, schätzen ihren Wert und aus meiner Sicht liegt der unschätzbare Wert der Sozialbetreuung darin, dass sie Menschen in ihrem Leben begleitet...