Der Abstand zwischen dem zufriedensten und dem unzufriedensten Zehntel der österreichischen ArbeitnehmerInnen hat in den letzten 20 Jahren merklich zugenommen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ), welcher vierteljährlich von den Instituten IFES und SORA erhoben wird. Im Rahmen der Studie berechnen die Autoren einen Kennwert für jeden der insgesamt 4.000 Befragten, welcher die Zufriedenheit des Einzelnen mit deinem Beruf ausdrücken soll. Seit der Veröffentlichung des ersten Index liegt dieser Wert im Durchschnitt zwischen 106 und 112 Punkten, und aktuell bei 109. Auch bei jenen zehn Prozent der Beschäftigten mit dem höchsten Zufriedenheitswert schwankt dieser je nach Kontur konstant zwischen 136 und 143 Punkten. Dennoch steigt der Abstand zu den unzufriedensten Beschäftigten kontinuierlich an. Kamen die zehn Prozent mit der niedrigsten Arbeitszufriedenheit bis 2013 noch auf Werte zwischen 66 und 73 Punkte, so sind sie in den vergangen Jahren nochmals um knapp zehn Punkte abgesackt. Über die konkreten Folgen dieser Unterschiede auf die Arbeits- und Lebensumstände der Beschäftigten sagt Mag. Daniel Schönherr von SORA:
„In den unteren zehn Prozent fühlen sich 41 Prozent durch schlechte Gesundheitsbedingungen belastet, im oberen zehntel ist es ein Prozent. Wenn man sich die Arbeitsbedingungen noch einmal genauer anschaut sieht man, dass sich 57 Prozent all jener mit einer sehr niedrigen Arbeitszufriedenheit durch Zeitdruck und Zeitstress belastet fühlen. Im oberen Zehntel sind es zwei Prozent. 27 Prozent also mehr als jeder Vierte im unteren Zehntel verdient so wenig, dass das Einkommen nicht zum Leben ausreicht. Im oberen Zehntel trifft das wiederum genau ein Prozent...