Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hat 2019 insgesamt 999 Unternehmen beaufsichtigt – davon 884 konzessionierte Unternehmen der Finanzwirtschaft sowie 115 börsennotierte Unternehmen. Gemeinsam verwalteten diese Unternehmen Vermögenswerte von rund € 1.191 Mrd. Bei 176 Unternehmen hat die FMA im Vorjahr eine Vor-Ort-Prüfung durchgeführt - so viele wie noch nie zuvor. Das geht aus dem heute, Dienstag, vom FMA-Vorstand präsentierten Jahresbericht 2019 hervor. Mit Blick auf die aktuelle Covid-19-Krise zeigt der Bericht, dass die Finanzdienstleister im Vergleich zur Finanzkrise 2008 deutlich stabiler und krisenfester aufgestellt sind. So haben österreichische Banken ihr hartes Kernkapital seit 2008 von rund 8% auf etwa 16 % verdoppelt, während das Volumen notleidender Kredite von 14% am Höhepunkt auf derzeit rund 2% abgebaut wurden. Eduard Müller, FMA-Co-Vorstand, sagt diesbezüglich:
„Auch wenn die aktuelle Covid-Krise mit der Finanzkrise 2008 nicht oder nur sehr eingeschränkt vergleichbar ist - das was wir jetzt erleben ist historisch fast einzigartig - so kommt es doch der heute geforderten Krisenbewältigung zu Gute, dass in der Aufsicht die Lehren aus der Finanzkrise 2008 gezogen wurden. Das heißt erstens, dass die Lücken der Regulierung auf europäischer Ebene aber auch national geschlossen wurden und damit, wenn sie so wollen, das Immunsystem der Finanzbranche erfolgreich aufgebaut wurde. Zweitens, dass eine konsequente Stärkung des Eigenkapitals, sowohl qualitativ als auch quantitativ, und der Aufbau von risikoorientierten Kapitalpuffern erfolgt ist. Ich glaube die FMA war nicht immer sehr beliebt dafür, dass sie genau auf die Notwendigkeit dieser beiden Punkte hingewiesen hat...