83 Prozent aller Beschäftigten in Österreich glauben, dass die derzeitige Krise im Zuge des Corona-Virus dauerhafte Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen wird. Das geht aus dem aktuellen Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer Oberösterreich hervor. Im Rahmen der Studie wurden in den letzten drei Monaten insgesamt rund 1.6000 unselbständig Beschäftigte Österreicherinnen und Österreicher bezüglich ihrer aktuellen Arbeitssituation befragt. Aus den Ergebnissen der Umfrage geht hervor, dass unterschiedliche Beschäftigungsgruppen die Bewältigung der Krise durchwegs unterschiedlich beurteilen. Mag. Daniel Schönherr, vom Forschungsinstitut SORA, sagt diesbezüglich:
„Die Corona Krise hat die sozialen Ungleichheiten in Österreich zwischen unterschiedlichen Beschäftigungsgruppen nicht erst hervorgebracht , sondern hat sie im Gegenteil erst aufgezeigt und hie und da auch verstärkt. Was erstaunlich ist, ist dass die Menschen diese Unterschiede auch wahrnehmen und spüren. Warum erwähne ich das so? Weil das auch im Gegensatz zur allgemeinen Beurteilung, dessen wie Österreich die Krise gemeistert hat, steht. Bei uns sind es 80 Prozent der Befragten, die sage, das Land hat die Krise insgesamt recht gut gemeistert, aber die Frage ist natürlich: Wurde die Krise auch tatsächlich für alle gleich gut gemeistert? Und hier sehen wir, dass zum Beispiel Leiharbeiter und Leiharbeiterinnen zu 42 Prozent das Gefühl haben, dass die Krise Menschen wie sie wesentlich härter trifft als andere Menschen in der Bevölkerung. Leiharbeit ist gerade auch in Krisenzeiten insofern problematisch, als dass Leiharbeiter und Leiharbeiterinnen seltener in Kurzarbeit geschickt werden, sondern eher in die Arbeitslosigkeit und sie auch keine Kündigungsfrist haben...